Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Architekten in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Schattenfuge – wichtiges Architekturdetail der modernen Innenraumgestaltung

Schattenfuge – wichtiges Architekturdetail der modernen Innenraumgestaltung

Es gibt Designelemente, etwa die Naht einer Jeanshose, die relativ einfach gestaltet sind und dennoch das Gesamtbild tiefgreifend beeinflussen. Im Bauwesen ist eines dieser zunächst unscheinbar wirkenden Architekturdetails die Schattenfuge beziehungsweise die Fuge ganz allgemein. Der Spalt oder Zwischenraum zwischen zwei verschiedenen Bauteilen oder Materialien kommt zustande, wenn zwei sich berührende Kanten kein Rechteckprofil aufweisen oder wenn zwischen zwei Werkstücken ein Zwischenraum gelassen wird und die Aussenkanten sich nicht berühren. Der visuelle Effekt einer Fuge steht somit im Vordergrund und bedeutet für die Optik der Gesamtfläche einen Mehrwert, der gestalterischer Natur ist.

Welche Fugen werden im Bauwesen voneinander unterschieden?

Im Bauwesen werden verschiedene Fugen voneinander unterschieden. Diese dienen entweder einem bautechnischen Zweck oder dienen als Fugenbild zur rein optischen Gestaltung. Werden Muster oder ein Ornament in eine Oberfläche gefräst, wird der Fugenschnitt Scheinfuge genannt. Des Weiteren werden voneinander unterschieden:

  1. Anschlussfuge: Sie entsteht zwischen zwei unterschiedlichen Bauteilen, etwa zwischen Badewanne und Wand. Der Spalt wird zumeist mit Dichtstoff (Silikon) gefüllt.
  2. Arbeitsfugen entstehen zumeist ungewollt beim Betonieren, wenn frischer Beton auf eine bereits ausgehärtete Betonschicht trifft.
  3. Bauwerksfuge: Sie befindet sich zwischen zwei benachbarten Bauwerken (Reihenhäuser), die nicht miteinander verzahnt sind.
  4. Mauerwerkfugen sind Stoss- und Lagerfugen zwischen den Steinen eines Mauerwerks.
  5. Raumfuge (Pressfuge): Sie ist eine Fuge zwischen zwei Betonplatten im Strassenbau.
  6. Scheinfugen dienen im Gegensatz zur Sollrissfuge im Estrich ausschliesslich gestalterischen Zwecken.
  7. Lichtfuge: Sie ist ein beleuchteter Spalt zwischen zwei Bauteilen.
  8. Wartungsfuge: Dabei handelt es sich um eine mit Dichtstoff gefüllt Fuge, die regelmässig gewartet werden muss.

Was ist eine Schattenfuge?

Die Schattenfuge ist ein Spalt zwischen den zwei Oberflächen angrenzender Bauteile. Es entsteht somit eine sogenannte optische Ablösung, die vor allem der Gestaltung dient. Es handelt sich also um keine Trennfuge. Eine Schattenfuge entsteht etwa, wenn die Gipskartonbeplankung einer Deckenverkleidung keinen direkten Anstoss zur angrenzenden Wand hat und somit ein Spalt entsteht.

Wo werden Schattenfugen bevorzugt verwendet?

Schattenfugen werden oftmals als optisches Highlight verwendet, deren Ziel es ist, mehr visuelle Tiefe zu erreichen. Bevorzugt finden sich Schattenfugen in:

  • Bilderrahmen (Schattenfugenrahmen): Wird zwischen Bild und Rahmen ein Abstand gelassen, entsteht mehr Bildtiefe. Der Bildinhalt scheint zu schweben (Floating Frame).
  • Lichtdecke: Beleuchtete Schattenfugen und Lichtleisten sind das optische Highlight sogenannter Spanndecken.
  • Schallabsorber: Schattenfugen werden im Schallschutz und zur Schalldämmung zwischen den Absorberplatten zur Schallabsorption verwendet.

Welche Aufgabe und Funktion erfüllt der Schattenfugenrahmen als Rahmen?

Durch die Verwendung eines Schattenfugenrahmens entsteht ein visueller Effekt, bei dem das Foto oder das Gemälde scheinbar im Rahmen zu schweben scheint. Dadurch entsteht mehr Ausdrucksstärke und Bildtiefe, die der Präsentation zugute kommen. Schattenfugenrahmen können aus Metall, Kunststoff oder Holz hergestellt werden. Im Innenrahmen ist ein L-Profil eingelassen, das für die Inszenierung des Kunstwerkes entscheidend ist. Hier entsteht eine Schattenfuge, die für die Tiefenwirkung des Bildes verantwortlich ist. Folgende Vorteile bietet ein Schattenfugenrahmen bei der Bildpräsentation:

  • geeignet für alle Leinwandgrössen
  • besticht durch mehr Eleganz und einen hochwertigen Stil
  • zwischen Rahmen und Bild entstehen zusätzliche optische Effekte
  • sogenannter Floating Frame, in dem das Bild zu schweben scheint
  • in unterschiedlichen Farben, Formen und Materialien erhältlich

Warum werden Schattenfugen in die Deckenverkleidung integriert?

Gerade im Trockenbau oder bei der Montage einer Holzdecke ist es sinnvoll, eine Schattenfuge in die Deckenverkleidung zu integrieren. Dies bietet folgende Vorteile:

  • optisches Highlights, Beleuchtung und Lichtleisten
  • Verbergen von Kabeln und Installationsleitungen
  • Wärmedämmung und Schallschutz

Wird zwischen Materialien, etwa zwei Gipsplatten oder Holz, eine Schattenfuge belassen, kann das Material arbeiten. Das ist vor allem bei Holz notwendig. Dichtstoffe können als Dehnungsfuge eingesetzt werden und zudem Kabel und sonstige Leitungen im Spalt verbergen. Bei einer Trockenbau- oder Holzdecke ist demzufolge sehr viel Präzision gefragt, da bereits geringe Abweichungen das Fugenbild erheblich stören. Werden bei Holzdecken wenigstens zwei Zentimeter Abstand an den Seiten benötigt, kann der Abstand einer Trockenbaudecke ein bis drei Zentimeter betragen. Abstandshalter oder die Verwendung einer Schattenfugensäge sorgen für ein homogenes Erscheinungsbild der Abdeckung.

Wie werden Schattenfugen mit der Beleuchtung einer Wand oder Decke kombiniert?

Die Schattenfuge ist vor allem für die Ausgestaltung sogenannter Licht- oder Spanndecken ein visuelles Highlight, das auf eine homogene optische Wirkung abzielt. Bereits ein Spalt erzielt im Deckenaufbau insofern Wirkung, als dieser stets dunkler ist als der Anstrich darüber. Dies gilt ebenfalls für die Verwendung gleicher Farbe, die durch den unterschiedlichen Lichteinfall nunmehr Farbschattierungen zeigt. Wird hingegen eine Spanndecke oder Lichtdecke unter eine alte oder neue Decke montiert, besteht die Möglichkeit, Schattenfugen als Platzhalter zu belassen, die mit LED-Beleuchtung oder Lichtleisten bestückt werden können oder nicht. Dadurch entstehen unterschiedliche visuelle Effekte durch die Licht- und Schattenwirkung.

Warum sollte ich bei der Montage von Schallabsorbern eine Schattenfuge verwenden?

Schallabsorber bestehen in der Regel aus hochelastischem Porenmaterial. Werden die Absorberplatten direkt aneinander geklebt, sind die Möglichkeiten der Schalldämmung einzelner Platten begrenzt, da mögliche Unterschiede der einzelnen Produkte stärker hervortreten. Des Weiteren entstehen durch die Verwendung einer Schattenfuge grössere Absorptionsflächen, die eine grössere Schallabsorptionswirkung erzeugen. Dies wird auch Kanteneffekt genannt.

Der Architektvergleich für die Schweiz. Finde die besten Architekten in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Bauwesenversicherung: Gut abgesichert bei allen Bauprojekten

Während eines Bauvorhabens wird es nicht selten knapp mit den Finanzen. Kommt es dann noch während der Bauphase zu unvorhersehbaren Schäden, ist das für viele Bauherrn häufig eine Katastrophe, wenn das Vermögen nicht reicht, um den entstandenen Schaden zu beheben. Eine Bauwesenversicherung bietet dem Bauherren Schutz für eine Vielzahl von Risiken am Bau. Welche Schäden über eine Bauwesenversicherung versichert sind und welche Leistungen sie bietet, erklären wir dir in unserem Ratgeber. Ausserdem erfährst du, welche Versicherungen für Bauherren ebenfalls empfehlenswert sind.

Sockelgeschoss – Wissenswertes über die Basis von Gebäuden

Die Planung eines neuen Gebäudes ist für Architekten ein grosses Projekt. Es müssen zahlreiche Faktoren beachtet werden und muss im besten Fall schon zu Beginn klar sein, worauf das Ergebnis hinaus laufen wird. Im Nachhinein noch etwas an der Bauweise zu verändern, ist häufig schwierig, weshalb gute Planung das A und O ist. Begonnen wird bei der Planung mit dem sogenannten Sockelgeschoss. Was ein Sockelgeschoss ist, welche Funktionen es erfüllt und wie es gebaut wird, erfährst du im folgenden Artikel.

Isometrie zeichnen – das konstante Mass zwischen Länge, Breite und Höhe im Raum

Die Bedeutung des Wortes Isometrie kannst du einfach durch Wortableitungen nachvollziehen: Während die griechische Vorsilbe „Iso“ so viel wie „konstant“ und „gleich“ bedeutet, kennst du den Wortstamm aus dem Wort Meter: Isometrie bezeichnet in der Mathematik einen konstanten Abstand zwischen zwei metrischen Räumen. Technisch-mathematisch ausgedrückt, handelt es sich um zwei Elemente in einem Raum, die einen negativen und reellen Wert besitzen. Geometrisch betrachtet wird die Isometrie beim technischen Zeichnen angewandt und ist eine räumliche Ansichtsart. Mehr zum isometrischen Zeichnen erfährst du hier.

Geschossfläche: Darauf müssen Bauherren achten

Heutzutage gibt es immer mehr Neubauprojekte und Architekten haben alle Hände voll zu tun. Es müssen nicht nur Bauteile bestimmt und der genaue Bebauungsplan erstellt werden. Es geht zunächst darum, einen genauen Bauplan auszuarbeiten und zu bearbeiten, der den Gesetzen des Baurechts entspricht. Dieses sieht nämlich zahlreiche Vorgaben vor, die bei der Errichtung eines neuen Hauses oder eines neuen Gebäudes zu beachten sind. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die sogenannte Geschossfläche und deren Verhältnis zum Grundstück. Was man unter einer Geschossfläche versteht und welche Auflagen es hier gibt, erfährst du in diesem Artikel.

Spezifisches Gewicht Beton: So unterscheiden sich Zement, Stahlbeton und Leichtbeton!

Beton ist nicht gleich Beton: Die Rohdichte des Materials hängt vom jeweiligen Zuschlag ab. Zwischen Schwerbeton und Leichtbeton ist alles möglich, und dann gibt es auch noch Betonsorten wie Stahlbeton … Je nach Verwendung der Masse ist das Gewicht des Materials durchaus wichtig. Was beim Basteln von Lampenschirmen, Tischsockeln und anderen kleinen Gegenständen aus Beton noch unwichtig erscheint, ist spätestens beim Hausbau relevant: Das spezifische Gewicht von Beton ist für die Berechnung der Statik ausschlaggebend. Noch nicht alles klar? Wir beantworten deine Fragen!

Tiny House Schweiz: Bewilligung, Regeln und Tipps

Bei Tiny Houses handelt es sich um eine Kleinwohnform, die in den USA erfunden wurde. Inzwischen sind die Minihäuser auch in ganz Europa beliebt. Trends wie Minimalismus und ökologisches Wohnen sowie hohe Immobilienpreise sorgen dafür, dass Tiny Houses sehr beliebt sind. Sie messen maximal 45 Quadratmeter und funktionieren meist autark. Jedoch stellt sich die Frage, wo in der Schweiz du dein Minihaus bauen oder eine mobile Variante abstellen darfst. In diesem Beitrag erfährst du mehr über das Leben in den kleinen Häusern, ihre Vorteile, sowie die Details zum Bewilligungsprozess.