Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.
Eine „Ordnung“ bezeichnet in der Architektur eine Säule, die aus den Elementen Basis und Kapitell besteht. Es handelt sich also nicht um Pfeiler und andere architektonische Stützen. Die griechische Baukunst übte einen erheblichen Einfluss auf die Architektur des europäischen Kontinents aus. Bis ins 20. Jahrhundert hinein sind die Einflüsse in den Bauwerken jeder Generation spürbar. Angefangen mit der römischen Baukunst, die viele Elemente übernahm, bis hin zur Renaissance und den darauffolgenden Architekturepochen sieht man überall die Spuren der altgriechischen Säulenformen. Die Grundlage dafür waren die griechischen Tempel. Eine Säulenordnung stellt dabei einen Kanon an Bauelementen dar, der sich besonders auf die Säulen und die Balken bezog. Zumeist war eine Säulenordnung geographisch begrenzt. Zu einem Zusammentreffen der Ordnungen kam es fast nur in Athen, wo dorische Säulen neben ionischen Säulen standen. Insgesamt gibt es fünf klassische Säulenordnung, von denen drei griechischen Ursprungs sind und zwei im römischen Reich entstanden.
Bei der ionischen Ordnung unterscheidet man zwischen der kleinasiatisch-ionischen und der attischen Ordnung.
Die Ursprünge der ionischen Ordnung lassen sich ins 6. Jahrhundert v. Chr zurückverfolgen. Zunächst waren sie auf die kleinasiatischen Städte der Ionier begrenzt, auf die von ihnen besiedelten Inseln und auf Attika. Die Ionier waren ein griechischer Volksstamm, der zunächst grössere Teile von Griechenland bewohnte, bis die Dorier sie verdrängten. Die Entwicklung des ionischen Baustils verlief zunächst nicht geschlossen. Die Architekten der Ionier waren über das zersplitterte Siedlungsgebiet verteilt. Die Werkstätten verfügten über individuelle Stile und es gab viele lokale Eigenheiten. Erst ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. entstand eine Art geschlossener Kanon. Die Architekten wollten sich bewusst von der dorischen Ordnung abgrenzen und schufen daher einen eigenen Baustil. Während die dorische Ordnung vermutlich auf Holzbauten zurückging, basiert die Architektur der ionischen Ordnung allein auf dem Stein als Baumaterial. Die Säulenformen der Ionier waren in der Regel schlanker, reicher geschmückt, verziert mit Perlstab, Eierstab und vielen anderen Ornamenten. Ein Merkmal, das die ionische Ordnung von der dorischen unterscheidet, ist die Schlankheit der Säulen. Diese Eigenschaft gepaart mit den vielen Verzierungen machte sie bald im ganzen griechischsprachigen Raum und schliesslich in Rom beliebt. Im Laufe ihrer Entwicklung setzte man sie auch ausserhalb der Tempel ein und verbaute sie in privaten und öffentlichen Gebäuden.
Im Gegensatz zur dorischen Ordnung besitzt die ionische Ordnung kein Stylobat, auf dem sich die Säule erhebt. Stattdessen ruht die Säule auf einer Basis. Bei der kleinasiatisch-ionischen Ordnung bezeichnet man die Basis als eine „Plinthe“. Hierbei handelt es sich um eine quadratische Bodenplatte mit mehreren Hohlkehlen. Der untere Teil der Plinthe verfügt über eine „Spira“, ein weiteres Stilelement ist die kannelierte Wulst, genannt „Torus“. Allgemein kann die Basis je nach Region und Zeit unterschiedlich gestaltet sein. Später setzte sich die attische Basis durch. Man erkennt sie an der Abfolge von Wulst-Kehle-Wulst. Der Fachausdruck für die Kehle ist „Trochilus“. Die Wulste können auch horizontal und verziert sein. Ursprünglich verfügte die attische Basis über keine Plinthe.
Auch beim Säulenschaft zeigen sich Unterschiede zur dorischen Ordnung. Der Schaft der ionischen Säule verjüngt sich bis zum Kapitell, jedoch so unmerklich, dass man es kaum mit blossem Auge sieht. Im Gegensatz zu einer dorischen Säule gibt es bei der ionischen keine Schaftschwellung („Entasis“) oder sie ist nur sehr schwach ausgeprägt. Die ionische Säule verfügt um die 24 Kanneluren, die mittels Stegen miteinander verbunden sind. Zu Beginn waren sie mit einem scharfen Grat ausgearbeitet, später verloren sie dieses Stilelement. Die Höhe der Säulen beträgt in etwa das zehn- bis zwölffache des Durchmessers. Die Form der ionischen Säule bringt man mit einem Frauenkörper in Verbindung: Das Verhältnis zwischen Höhe und Durchmesser entspricht dem Verhältnis zwischen der Körperprösse und dem Fuss der Frau.
Ähnlich dem dorischen Kapitell besteht das Kapitell der ionischen Säule aus einem Polster, genannt „Echinus“, und einer Deckplatte, dem „Abakus“. Markant sind die Voluten, die um sich windenden Verzierungen zwischen dem Polster und der Deckplatte. Die Deckplatte ist im Vergleich zum dorischen Kapitell wesentlich schlanker und kann ebenfalls Verzierungen aufweisen. Der Echinus verfügt zumeist über eine Dekoration aus stilisierten Blättern mit eierförmigen Verzierungen, die man auch Eierstab nennt. Ein weiteres häufig vorkommendes Stilelement der ionischen Kapitelle ist der Perlstab (Astragalus). Schaut man sich die Voluten von der Seite an, dann zeigt sich, dass sie miteinander verschnürt sind, zum Beispiel durch Blattornamente. Der Stil der ionischen Kapitelle fand bald weite Verbreitung auch ausserhalb der ionischen Ordnung. Sie finden sich etwa seit dem 2. Jahrhundert bei vielen römischen Bauwerken und später in christlichen Sakralbauten.
In der ionischen Ordnung fussen die Säulen zunächst auf dem Fundament und dem Sockel. Der Säulenschaft selbst ruht auf der Basis und erstreckt sich bis zum Gebälk mit dem Kapitell dazwischen. Das Gebälk besteht aus den Elementen Architrav, Fries und Kranzgesims. Im Vergleich zur dorischen Ordnung sind diese Elemente wesentlich reicher geschmückt. Der Architrav besitzt drei Bänder, die sogenannten Faszien. In der ionischen Ordnung ist der Fries nicht gegliedert. Stattdessen bleibt er schmucklos oder verfügt über Figurenplastiken. Er kann auch ganz wegfallen. Ein häufiges Stilmittel beim Gebälk ist der „Zahnschnitt“.
Die ionische Säule ist auf die Frontalansicht ausgerichtet. Betrachtet man sie von der Seite, ergibt sich bei den Ecksäulen das Problem, dass die Voluten zweier Ansichtsseiten miteinander in Konflikt geraten. Die Architekten lösten das Problem, indem sie die Voluten um 45 Grad drehten. Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. entstanden die vierseitigen Diagonalkapitelle, die dieses Problem gänzlich lösten.
Die Schweiz hat sich dem Umweltschutz verschrieben. Daher gibt es inzwischen verschiedene Standards, die in allen möglichen Bereichen für mehr Nachhaltigkeit sorgen sollen. Mit Nachhaltigkeit ist gemeint, dass wir so sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen, dass wir der Nachwelt eine bessere Situation in Bezug auf Umwelt und Klimawandel hinterlassen. Gerade beim Thema Bau werden viele Ressourcen verbraucht. Ausserdem produzieren wir CO2, indem wir Strom und Heizenergie nutzen. Als Bauherr kannst du dich für eine nachhaltige Bauweise entscheiden, um so natürlich nachwachsende Ressourcen zu nutzen, auf erneuerbare Energien zu setzen und weniger Energie zu verbrauchen.
In deinem Wohnzimmer willst du aufrecht stehen können. Im Schlafzimmer sollen raumhohe Schränke eingebaut werden. Aber wie ist das mit der Raumhöhe in der Wohnung? Gibt es da Vorschriften? Tatsächlich gibt es in den verschiedenen Kantonen ganz unterschiedliche Regeln. Meist liegt die vorgeschriebene Mindesthöhe bei 2,40 Metern. Aber gelten diese Vorgaben auch für Altbauten? Und wie sieht das bei Sanierungen aus? Wir haben die wichtigsten Antworten zur Raumhöhe in der Schweiz für dich recherchiert.
Beim Wohnungs- oder Hausverkauf sollte die Quadratmeterzahl möglichst exakt angegeben werden. Auch Bauherren müssen beim Hausbau wissen, welche Wohnfläche sie benötigen. Diese zu berechnen, ist aber gar nicht so einfach. Welche gesetzlichen Regelungen und Verordnungen gibt es dazu in der Schweiz? Welche Unterschiede bestehen zwischen der Wohn-, Nutz- und Grundfläche und was hat es mit der Brutto- und Nettowohnfläche auf sich? Wir klären die wichtigsten Fragen und verraten dir, welche Flächen in die Wohnflächenberechnung mit einfliessen. Ausserdem geben wir dir hilfreiche Tipps zur Ermittlung der Wohnfläche und was du bei einer falschen Angabe der Quadratmeterzahl im Mietvertrag tun kannst.
Wenn du für den Bau deines Hauses mit einem Architekten zusammenarbeitest, ist ein sogenannten Architekturvertrag oder Architektenvertrag nötig. In diesem werden alle Leistungen festgehalten, die der Architekt für dich erbringt. In diesem Beitrag erfährst du, was es mit der Architekturleistung auf sich hat, warum diese für den Hausbau wichtig ist und wie du sie am besten nach deinen Vorstellungen gestaltest. Da im Laufe des Hausbaus die Architekturleistung immer wieder wichtig wird, solltest du darauf achten, den Vertrag entsprechend gründlich zu gestalten. Ein guter Architekt hilft dir dabei, alle Fragen zu beantworten und deine Vorstellungen umzusetzen.
Die Architektur der alten Griechen bot nicht nur riesige Tempel, Bäder und Prachtbauten, sie folgte auch einem spezifischen ästhetischen Sinn. Das Erscheinungsbild eines Gebäudes war von wunderschönen Frauenstatuen geprägt, die Karyatiden genannt wurden und die die Lastenträgerinnen des Dachgiebels waren, ähnlich wie Atlanten, die die Aufgabe in männlicher Form erfüllten und die Welt trugen. Später übernahmen Architekten in Anlehnung griechischer Vorbilder die weibliche Statue und stellten sie teilweise auch mit entblösster Brust oder gerafftem Tuch dar. Im antiken Griechenland dagegen trugen sie immer lange Gewänder.
Bauleiter sind dafür verantwortlich, eine Baustelle oder einen Teil davon zu leiten. Sie sollen gewährleisten, dass alle Bauarbeiten ordnungsgemäss ausgeführt werden. Meist ist die Bauleitung sowohl für den Auftraggeber, also den Bauherren, als auch für den Auftragnehmer, also das Bauunternehmen, zuständig. Als Bauherr hast du beim Bau in der Bauleitung eine wichtige Ansprechperson. In diesem Beitrag erfährst du, welche Aufgaben die Bauleitung hat, wer sie übernehmen kann, warum die Bauüberwachung so wichtig ist und welche Aufgaben dir als Bauherren zufallen. Zudem beantworten wir dir die Frage, ob auch Architekten, Ingenieure und Bauunternehmen diese Rolle wahrnehmen können.