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Holzrahmenbau für Niedrigenergiehäuser und Anbauten

Holzrahmenbau für Niedrigenergiehäuser und Anbauten

Der Holzrahmenbau ist die Weiterentwicklung des Fachwerks. Gegenwärtig werden insbesondere Fertighäuser in Holzrahmenbauweise gefertigt und es werden auf diese Weise Anbauten konstruiert. Die Möglichkeit der Elementbauweise und die exzellenten Fähigkeiten im Bereich Energieeffizienz zeichnen den Holzständerbau aus, der obendrein deutlich preisgünstiger als ein Festbau ist. Diese Vorteile hatte seinerzeit auch Leonardo Da Vinci erkannt: Das vielseitige Genie entwarf bereits 1516 Pläne für eine Siedlung von mehr als 200 baugleichen Häusern, die in Teilen hergestellt und am Bauplatz nur noch montiert werden sollten. Dass der Hausbau mit Holzwerkstoffplatten überaus langlebig ist, beweisen inzwischen zahlreiche über 100 Jahre alte Fertighäuser.

Welche Vorteile bietet die Holzrahmenbauweise beim Hausbau?

Der Holzrahmenbau gehört zu den energieeffizientesten und kostengünstigsten Bauverfahren. Und er ist überaus flexibel, weshalb Bauherren auf einfache und preiswerte Weise ihr Traumhaus realisieren können. Gegenüber dem Festbau besitzen Fertighäuser in Holzrahmenbauweise folgende Vorteile:

  • Alle Baustoffe werden in grossen Mengen beim Hersteller angeliefert, was Transportkosten spart und die Umwelt schont.
  • Die Vorfertigung der Wände als Elemente geschieht in Hallen, weshalb der Hausbau witterungsunabhängig durchgeführt werden kann und Ausfallzeiten nicht auftreten.
  • Beim Holzständerbau gehört die anschlussfertige Montage aller Installationsleitungen zur Vorfertigung, egal ob Telefon, Strom, Internet, Ab- und Zuwasser oder Heizkreis.
  • Genau dies verkürzt den Aufwand und die Zeit für den Innenausbau, denn Heizkörper, Lampen oder die Duschkabine müssen quasi nur noch angeschlossen werden.
  • Der eigentliche Hausbau dauert nur ein bis drei Tage, denn alle Aussenwände sowie die Wände zur Raumaufteilung werden durch wenige Fachkräfte und Mithilfe eines Autokrans montiert.
  • Werden bei der Planung die Masse der Holzwerkstoffplatten berücksichtigt, entsteht nahezu kein Verschnitt, was die teuren Entsorgungskosten für Bauschutt drastisch reduziert.

Wie werden die verwendeten Holzwerkstoffe, insbesondere die Holzwerkstoffplatten, vor Schädlingen geschützt?

Wenn du Angst vor eventuell gesundheitsschädlichen Insektenschutzmitteln hast, kannst du beim qualitativ hochwertigen Holzrahmenbau unbesorgt sein. Hier werden ausschliesslich lange abgelagerte Hölzer verwendet, deren Restfeuchte seit mehr als 90 Tagen unter 18 Prozent liegt. Durch diese ausgiebige Trockenheit, werden in den Holzwerkstoffen alle Eiweissmoleküle zerstört. Dies ist ein natürliches Holzschutzmittel ganz ohne Nebenwirkungen, denn Holzschädlingen wie Termiten oder Holzwürmern wird die Nahrungsgrundlage entzogen, weshalb diese sich nicht einnisten. Positiver Nebeneffekt ist, dass durch den Trocknungsprozess auch Öle und Harze entweichen, weshalb das Holz schwerer entflammbar ist.

Sind beim Holzständerbau auch die Decken eingeschlossen?

In der Regel wird das gesamte Gebäude mit modernen Holzbautechniken als stabiles Ständerwerk konstruiert, inklusive Aussenwand, Decke und Dachstuhl. Es gibt aber sehr wohl Möglichkeiten, Zimmerdecken aus einem anderen Material zu fertigen, beispielsweise aus Beton. Dazu muss von einem Architekten oder Statiker die komplette Statik des Holzrahmenbaus berechnet werden. Zumeist sind erhebliche Verstärkungen notwendig, da Beton deutlich schwerer als eine Holzdecke ist.

Welche Dämmung wird beim Holzrahmenbau verwendet?

Der bevorzugte Dämmstoff ist Zellulose. Es werden von Fertighausherstellern und Bauunternehmen aber auch andere Möglichkeiten offeriert. Grund ist die Nachfrage nach ökologischen Niedrigenergiehäusern, bei denen auch das Baumaterial umweltgerecht und nachhaltig ist. Alternative Dämmstoffe im Holzrahmenbau sind:

  • Hanf
  • Stroh
  • Kokosfasern
  • Kork

Werden beim Holzrahmenbau ausschliesslich Holzwerkstoffe verwendet?

Bei der Holzrahmenbauweise kommt beim Wandaufbau häufig Gipskarton im Innenbereich zum Einsatz. Für die Aussenwände werden fast immer Holzwerkstoffe eingesetzt, gelegentlich auch Verbundwerkstoffe. Beim Innenausbau hat sich Gipskarton bewährt, insbesondere dann, wenn die Wände für Nassräume oder die Küche zu erstellen sind. Dann werden die grün eingefärbten Gipskartonplatten genutzt, deren Kern gegen das Eindringen von Wasser imprägniert wurde. Ausserdem kannst du moderne Baumaterialien für den Innenbereich integrieren. Dazu gehören doppelwandige PVC-Glaswände, die sich beispielsweise als Trennwände in Badezimmern, insbesondere für den Duschbereich bewährt haben.

Wie energieeffizient sind im Holzrahmenbau gefertigte Häuser?

Durch den schichtenweisen Wandaufbau sind Fertighäuser und Anbauten als Ständerwerk deutlich besser isoliert, als es bei Festbauten aus Beton oder Mauerwerk der Fall ist. In der Regel übererfüllen derartige Hauskonstruktionen die gesetzlichen Vorgaben zur Energieeffizienz deutlich. Überdies bestehen Möglichkeiten, mit alternativen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen ökologische Niedrigenergiehäuser zu fertigen. Diese sind vom Gesamtpreis erheblich günstiger als die Errichtung eines gleichwertig isolierten Festbaus. Wird Wert auf eine höhere Stabilität gelegt, kann das Gebäude auch als Holzriegelbau hergestellt werden. Dabei sorgen zusätzliche quer verlaufende Riegel aus Holzwerkstoffen für eine optimale Steifigkeit der Aussenwände. Eine Alternative ist der Holztafelbau, der sich dann empfiehlt, wenn die Aussenwand beispielsweise zusätzlich mit Klinkern verkleidet werden soll. Sogar ein dicker Tonputz oder ein solcher aus Lehm können aufgetragen werden.

Wie lange hält ein Holzrahmenbau?

Ein verklinkerter oder optimal verputzter Holztafelbau kann leicht über 100 Jahre als sicheres und komfortables Haus genutzt werden. Selbst bei einem Holzrahmenbau als serienmässig produziertes Fertighaus ist eine Haltbarkeit von 80 bis 90 Jahren die Regel. Allerdings muss bei diesen Häusern regelmässig der Witterungsschutz der Aussenwand überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Steht das Gebäude auf einem gut isolierten Kellergeschoss und es wurden ausschliesslich qualitativ hochwertige Holzwerkstoffe verwendet, kann ein Bauwerk in Holzständerbauweise durchaus so alt wie ein durchschnittliches mittelalterliches Fachwerkhaus werden. Einige dieser architektonischen Meisterwerke haben teilweise ein sehr hohes Alter erreichen können: Das älteste bekannte Fachwerkhaus steht im deutschen Esslingen, erbaut 1261 und damit mehr als 750 Jahre alt!

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