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Grenzabstand Bäume: So gibt es keinen Nachbarschaftsstreit

Grenzabstand Bäume: So gibt es keinen Nachbarschaftsstreit

Wer einen neuen Baum pflanzen möchte, der muss nicht nur auf die passenden Standortbedingungen und den richtigen Abstand der Pflanzen achten. Es gilt nämlich auch, den gesetzmässigen Grenzabstand zum benachbarten Grundstück einzuhalten. Nicht jedem gefällt, wenn Bäume und grüne Hecken in die Höhe wachsen. In diesem Artikel erfährst du, was du zum Thema Grenzabstand von Bäumen wissen musst.

Wie nah dürfen Bäume nach den Bestimmungen an der Nachbargrenze stehen?

Es gibt festgelegte Regeln, die genau sagen, welcher Abstand zum Nachbargrundstück eingehalten werden muss. In der Schweiz werden hier zudem zwischen drei Klassen unterschieden:

  • Erste Klasse: Hierzu zählen kleine Bäume, wie Garten-, Zier- oder Zwergobstbäume. Diese dürfen höchstens bis 60 Zentimeter an die Nachbargrenze eingepflanzt werden. Ausserdem sind sie bei einer Entfernung von bis zu maximal vier Metern so in Form zu halten, dass sie nicht höher wachsen können als das doppelte des Grenzabstandes. Ein Baum, der 60 Zentimeter vom Nachbargrundstück entfernt gepflanzt wurde, darf also nicht höher als 1,20 Meter sein. Wenn der Baum etwas weiter weg gepflanzt worden ist, etwa zwei Meter vom Nachbargrundstück entfernt, so darf er bis zu vier Meter hoch werden.
  • Zweite Klasse: Bäume und Sträucher zweiter Klasse sind meistens Feld- oder Obstbäume sowie kleinere Zierbäume. Diese müssen in der Regel nicht geschnitten werden, dürfen aber auch nicht näher als vier Meter bis zur Grenze gepflanzt werden.
  • Dritte Klasse: Bei der dritten Klasse handelt es sich um die grossen Bäume. Hierzu zählen Waldbäume und grose Zierbäume. Beispielsweise sind sowohl Kastanien, Pappeln, aber auch Nussbäume hier mit einzuordnen. Diese dürfen nicht näher als maximal acht Meter an der Grenze gepflanzt werden.

Gelten die Abstandsvorschriften auch für Hecken und Sträucher?

Ja. In der Regel gelten die Abstandsvorschriften für jegliche Art von Pflanzen. Es ist also egal, ob es sich bei dem Nachbarrecht um das Pflanzen von Bäumen, Hecken, oder kleinen Ziergehölzen handelt. Die Grenzabstände sind bei allen Arten einzuhalten.

Was passiert, wenn die Höhe der Bäume den Bestimmungen widerspricht?

Der Nachbar kann jederzeit die Beseitigung der Pflanzen verlangen, die die Bestimmungen für das Nachbarrecht verletzen. Allerdings verjährt diese Möglichkeit mit einer Frist von fünf Jahren nach der Pflanzung des jeweiligen Baumes. Wenn sich der Nachbar also nicht innert fünf Jahren über den gepflanzte Bäume oder Grünhecken beschwert, so kann er das im Nachhinein auch nicht mehr tun.

Welche Nachbarrechte gibt es für Laubabfall?

Bei Laubabfall handelt es sich um sogenannte übliche Emissionen. Der Besitzer eines Grundstücks muss heruntergefallenes Laub von Nachbars Bäumen in seinem eigenen Garten dulden. Meistens fällt hier auch keine Entschädigung an. Gleiches gilt auch für die Zweige von Bäumen. Wenn ein Laubbaum sein Laub in Nachbars Garten verliert, so kann es sein, dass hier der Grenzabstand nicht richtig eingehalten wurde. Auf die Vorschriften zu verweisen hilft allerdings nur, wenn die Pflanzung des Baumes noch nicht verjährt ist. Hierfür gibt es spezielle Formulare, jedoch ist die Durchsetzung oft nicht mehr möglich. Es kann jedoch Einzelfälle geben, in denen die Reinigung des Gartens verlangt werden kann. Sinnvoller ist es meistens, mit dem Nachbarn darüber zu sprechen und eine individuelle Lösung zu finden.

Wie verhalten sich die Vorschriften zum Thema Schattenwurf?

Wenn der Baum eines Grundstücks einen Schatten in Nachbars Garten wirft, so müssen Gartenbesitzer diese Situation in der Regel als natürliche Schatten hinnehmen. Wenn der Baum mit ausreichendem Grenzabstand gepflanzt wurde und dort wächst, so muss er nicht zurückgeschnitten werden. Der Nachbar kann rechtlich gesehen also nichts tun. Ein Mieter, der in der Erdgeschosswohnung wohnt, kann zudem nicht die Miete mindern, nur weil er sich durch Schattenwurf gestört fühlt. Schliesslich ist das natürliche Wachstum von Bäumen, Hecken und Sträuchern kein Wohnmangel. Zudem gibt es noch mehr Schattenspender, die Mieter und Eigentümer akzeptieren müssen, beispielsweise ein gegenüberliegendes oder benachbartes Haus.

Zahlen Versicherungen bei durch einen Baum verursachte Schäden?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Wenn beispielsweise ein Baum auf den Nachbargrund stürzt, so hat dies in der Regel wetterbedingte Ursachen und liegt nicht unbedingt an der Pflanzenhöhe oder nicht eingehaltenen Abstandsvorschriften. Hier muss deshalb immer der Einzelfall überprüft werden.

Was kann ich tun, wenn der Nachbar die Grenzabstände nicht einhält?

Wenn die Pflanzenhöhe der Nachbarsbäume nicht mehr den Vorschriften entspricht, so kann es schnell zu Streitigkeiten kommen. In der Stockmitte wachsen Bäume häufig höher und so kommt es nicht selten vor, dass sie unangenehmen Schatten auf das Grundstück werfen oder gar im Herbst die Blätter darauf fallen. Zunächst einmal solltest du dich fragen, ob der Baum beim Nachbarn wirklich so störend ist. Denn wenn du von deinem Nachbarrecht Gebrauch machst, ist eine freundliche Nachbarschaft oft nicht mehr möglich. Vielleicht kannst du deinen Nachbarn einfach bei einem netten Gespräch darauf hinweisen, die Heckenschere einzusetzen und Hecke oder Laubbaum etwas zuzuschneiden oder das Laub auf dem Boden zu harken.

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