Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Architekten in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Der Meterriss und seine Bedeutung im Hausbau

Der Meterriss und seine Bedeutung im Hausbau

Ein Meterriss ist eine wichtige Referenzhöhe beim Hausbau. Die Bauleitung beauftragt die Anbringung der Messzahl, die sich nach Erstellung des Rohbaus genau einen Meter über der Fussbodenhöhe befindet. Schon bevor der Fussboden fertig erstellt ist, gibt der Meterriss damit an, wo dieser sein wird. Die wichtige Zahl wird mit einem Flächenlaser oder einem Nivelliergerät eingemessen. Alle Handwerker sollten sich nach Fertigstellung des Rohbaus am Meterriss orientieren, um etwaTreppen, Armaturen und Fliesen genau auf der gewünschten Höhe anzubringen. Als Bauherr solltest du dich vergewissern, dass der Meterriss einheitlich und korrekt markiert wird. So kann auch der Architekt am besten arbeiten.

Was ist ein Meterriss?

Beim Meterriss handelt es sich um eine Markierung an wichtigen Stellen im Rohbau einer Immobilie. Es handelt sich um die Angabe „OKFF + 1,00 m“. OKFF steht für Oberkante des Fertigfussbodens und gibt also an, wo der Fussboden später einmal enden wird, auch wenn er noch nicht fertig verlegt ist. Der Meterriss dient als Referenzhöhe für Installationen, deren Montagehöhe besonders präzise sein muss. Dazu gehören zum Beispiel

  • Elektroinstallationen
  • Sanitäreinrichtungen
  • Armaturen
  • Türzargen
  • Fussbodenhöhe

Im Erdgeschoss eines Gebäudes kommt die Markierung „OKFF + 1,00 m“ besonders häufig zum Einsatz, um zu wissen, auf welcher Höhe der Fussboden sein wird. Bei der Markierung „OKRF“ ist Vorsicht geboten, denn hier bezieht sich der Meterriss auf den Rohfussboden. Der spätere Fussboden wird jedoch höher legen. Wenn stockwerkübergreifende Angaben nötig sind, etwa bei Treppen oder Aufzügen, verwendet der Meterriss eine laufende Zahl für jedes Stockwerk. Hier sind dann angaben wie „+4,0“ oder „+15,20“ üblich. Im Untergeschoss werden negative Werte verwendet.

Welche Gewerke brauchen den Meterriss?

Beim Hausbau arbeiten viele verschiedene Gewerke und Handwerker zusammen. Sie alle kennen den Meterriss und sollten mit einer einheitlichen Messung arbeiten. Dein Bauleiter ist dafür zuständig, den Meterriss zu veranlassen und zu überprüfen. Achte darauf, dass nur eine Person den Meterriss für das ganze Gebäude erstellt, um doppelte Markierungen und Missverständnisse zu vermeiden. Der Meterriss wird mit einem Nivelliergerät oder einem Rotationslaser vermessen und gut sichtbar markiert. Manchmal kommen auch Tachymeter oder Theodoliten zur Anwendung. Im traditionellen Bauwerk haben Vermesser Schlauchwaagen und Wasserwaagen genutzt, aber diese Geräte gelten inzwischen als veraltet und weniger genau. Die Nutzung des Meterrisses ist für alle Gewerke verpflichtend. Dazu gehören zum Beispiel

  • Fliesenleger
  • Elektroinstallateure
  • Sanitärarbeiter
  • Maler

Auch Pflasterarbeiten beziehen sich häufig auf den Meterriss. Umso wichtiger ist es, dass dieser genau, eindeutig und beständig ist. Übrigens: Bei eventuellen Auseinandersetzungen rund um Baumängel oder Gewährleistungen dient der Meterriss als Beweismittel. Du kannst auch einen professionellen Vermesser mit dieser wichtigen Aufgabe beauftragen. Dies ist zum Beispiel auf Grossbaustellen gang und gäbe.

Wer beauftragt den Meterriss beim Hausbau?

Laut dem Baurecht hat der Auftraggeber die Pflicht, die notwendigen Höhenfestpunkte für den Bau herzustellen. Als Auftraggeber des Baus solltest du daher sicherstellen, dass es einen Bezugspunkt für die Einmessung und für den Innenausbau gibt. Normalerweise kümmert sich die Bauleitung um den Meterriss. Bauherren sollten genau überprüfen, dass dies der Fall ist. Der richtige Zeitpunkt für den Meterriss ist nach Fertigstellung des Rohbaus. Ein Vermesser oder ein anderer Experte sollte die Meterrisse im Haus anbringen, damit die Folgehandwerker wie Elektriker, Fensterbauer, Fliesenleger, Schreiner, Treppenbauer, Estrichleger und andere ihre Arbeiten so genau wie möglich ausführen können.

Gibt es in jedem Raum einen Meterriss?

Idealerweise hat jeder Raum einen Meterriss, denn überall müssen Installationen wie Schalter, Armaturen und Elektrik angebracht werden. Besonders wichtig ist der Meterriss im Badezimmer und in der Küche, denn hier müssen die Installationen genau an den richtigen Stellen sitzen. Wenn hingegen dein Lichtschalter im Schlafzimmer ein wenig höher oder tiefer als geplant ist, ist das meist nicht weiter schlimm. Der Meterriss befindet sich in der Regel neben Türöffnungen und an der geplanten Treppenfläche. Er kann den ganzen Raum umlaufen, was besonders präzise ist und für die besten Ergebnisse sorgt. Sollte ein Handwerker einen Meterriss benötigen und diesen nicht vorfinden, ist er dazu angehalten, schriftlich Bedenken beim Auftraggeber anzumelden. Als Bauherr solltest du dies prüfen und gegebenenfalls die zusätzliche Vermessung weiterer Meterrisse in Auftrag geben. Achte darauf, dass die Handwerker die Meterrisse nicht eigenständig markieren, denn so kommt es schnell zu Mängeln am Bau.

Hat auch ein Fertighaus einen Meterriss?

Ja, auch Fertighäuser haben einen Meterriss. Jedoch kannst du diesen oft gar nicht mehr erkennen, da du die Immobilie schlüsselfertig erhältst. Die Markierungen sollten vor der Übergabe des Fertighauses entfernt oder übermalt werden. Solltest du in deinem Fertighaus Mängel entdecken, die sich auf einen fehlenden oder inkorrekten Meterriss beziehen, kannst du als Bauherr deine Bedenken anmelden. Wenn du nachweisen kannst, dass trotz deiner Anweisungen kein Meterriss vorhanden war oder dass die Gewerke nicht gut gearbeitet haben, erhältst du vom Fertighausersteller normalerweise Schadensersatz. Jedoch ist es nicht einfach, die entsprechenden Beweise zu finden. Umso wichtiger ist es, mit einem qualifizierten Vermesser oder Bauleiter zu arbeiten.

Was muss der Architekt beim Meterriss beachten?

Bei einem Neubau ist der Meterriss auch für den Architekten sehr wichtig, denn er plant dann alle Räume und Installationen mit den richtigen Massen. Obwohl der Architekt beim Innenausbau nicht immer vor Ort ist, sollte er regelmässig überprüfen, dass die Montagehöhe stimmt. Ausserdem kann er die Meterrisse mit seinen Plänen vergleichen und im Blick behalten, wie der Bau vorangeht. Als Bausachverständiger ist dein Architekt eventuell auch in der Lage, mithilfe einer Schlauchwaage oder anderer Messgeräte selbst einen Meterriss vorzunehmen oder den vorhandenen Referenzwert zu überprüfen. Daher kannst du schon bei der Suche nach einem Architekten darauf achten, ob dieser Erfahrungen mit dem Thema Meterriss hat.

Was gilt für die Balkonanlagen in Bezug auf die Referenzhöhe?

Für die Montage von Balkonanlagen ist der Meterriss ebenfalls sehr wichtig. Hier handelt es sich meist um eine fortlaufende Zahl, da sich der Balkon auf den höheren Geschossen befindet. Achte darauf, dass der Balkon die gleichen Meterriss-Masse hat wie die Innenräume. Auch bei der Balkonsanierung spielt die Meterriss-Zahl eine wichtige Rolle für die korrekte Arbeit. Um also Stufen oder ungewünschte Höhenunterschiede zu vermeiden, solltest du auf die korrekte Vermessung achten.

Der Architektvergleich für die Schweiz. Finde die besten Architekten in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Backstein Masse – Wissenswertes über den Baustoff mit langer Tradition

Durch ihre warmen und sehr natürlich wirkenden Materialien zeigen sich Landhäuser aus rotem Backstein in einem besonders charmanten Stil. Meistens werden rote Backsteine verwendet, um einen mittelalterlichen Look zu erzeugen. Ein aus Holz bestehender Dachüberstand schützt die schöne Fassade zudem vor Umwelteinflüssen oder Rissen. In diesem Artikel beantworten wir die häufigsten Fragen zum Thema Backstein. Darüber hinaus erfährst du, was ist mit der Geschichte und Tradition des Backsteins auf sich hat.

Armierung für mehr Stabilität im Bauwesen

Für die Stabilität hoher Gebäude, Brücken und Tunnel ist eine Kombination verschiedener Baustoffe notwendig, die sich gegenseitig stützen und so die Statik verbessern. Das nennt sich Armierung im Bauwesen und wird auch bei Maschinen gemacht. Wie genau sie funktioniert und was sie für den Bau bedeutet, haben wir dir im folgenden Ratgeber zusammengestellt.

Mängelrüge – Wie man es richtig macht

Ein Auto gekauft, in eine neue Wohnung gezogen oder schlicht ein neues Produkt erworben und dir fallen diverse Mängel auf? In diesem Fall kannst du dem Verantwortlichen die Mängel anzeigen. Das Ziel der Reklamation ist es, eine Rückgabe, eine Nachbesserung oder einen Preisnachlass zu bekommen. Damit das alles ohne Streit abläuft, hat der Gesetzgeber die Mängelrüge vorbereitet. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier.

Fassadenbegrünung – ein Beitrag zu Umweltschutz, besserer Luft und mehr Grün in der Stadt

Die Begrünung von Gebäuden bietet selbst in grossen, eng bebauten Städten die Chance, grüne Oasen zu schaffen. Begrünte Fassaden tragen zur Verbesserung der Luftqualität bei und schaffen als vertikale Gärten wertvollen Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleintiere. Das Grün an den Wänden sieht nicht nur attraktiv aus, im Winter senkt es auch den Energieverbrauch und im Sommer schützt es vor Hitze. Wir informieren über Vor- und Nachteile, stellen geeignete Pflanzen vor und zeigen dir, welche Aspekte der Fassadenbegrünung in die Planungsgrundlagen einfliessen sollten.

Tiny House Schweiz: Bewilligung, Regeln und Tipps

Bei Tiny Houses handelt es sich um eine Kleinwohnform, die in den USA erfunden wurde. Inzwischen sind die Minihäuser auch in ganz Europa beliebt. Trends wie Minimalismus und ökologisches Wohnen sowie hohe Immobilienpreise sorgen dafür, dass Tiny Houses sehr beliebt sind. Sie messen maximal 45 Quadratmeter und funktionieren meist autark. Jedoch stellt sich die Frage, wo in der Schweiz du dein Minihaus bauen oder eine mobile Variante abstellen darfst. In diesem Beitrag erfährst du mehr über das Leben in den kleinen Häusern, ihre Vorteile, sowie die Details zum Bewilligungsprozess.

Atriumhaus: Ursprung, Vor- und Nachteile sowie Tipps für den Hausbau

Ein Atriumhaus zeichnet sich durch seine ganz besondere Architektur aus, denn dieser Haustyp hebt sich von gewöhnlichen Einfamilienhäusern ab. Im inneren Teil des Hauses liegt ein zentraler Hof, der als Schnittstelle für den gesamten Wohnraum fungiert. Wer sich jedoch für diese aussergewöhnliche Bauweise entscheidet, muss einige wichtige Punkte beachten. Wir fassen zusammen, welche Vor- und Nachteile ein Atriumhaus aufweist, wo es ursprünglich herkommt und was du vor dem Kauf oder Hausbau beachtest.