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Beim Meterriss handelt es sich um eine Markierung an wichtigen Stellen im Rohbau einer Immobilie. Es handelt sich um die Angabe „OKFF + 1,00 m“. OKFF steht für Oberkante des Fertigfussbodens und gibt also an, wo der Fussboden später einmal enden wird, auch wenn er noch nicht fertig verlegt ist. Der Meterriss dient als Referenzhöhe für Installationen, deren Montagehöhe besonders präzise sein muss. Dazu gehören zum Beispiel
Im Erdgeschoss eines Gebäudes kommt die Markierung „OKFF + 1,00 m“ besonders häufig zum Einsatz, um zu wissen, auf welcher Höhe der Fussboden sein wird. Bei der Markierung „OKRF“ ist Vorsicht geboten, denn hier bezieht sich der Meterriss auf den Rohfussboden. Der spätere Fussboden wird jedoch höher legen. Wenn stockwerkübergreifende Angaben nötig sind, etwa bei Treppen oder Aufzügen, verwendet der Meterriss eine laufende Zahl für jedes Stockwerk. Hier sind dann angaben wie „+4,0“ oder „+15,20“ üblich. Im Untergeschoss werden negative Werte verwendet.
Beim Hausbau arbeiten viele verschiedene Gewerke und Handwerker zusammen. Sie alle kennen den Meterriss und sollten mit einer einheitlichen Messung arbeiten. Dein Bauleiter ist dafür zuständig, den Meterriss zu veranlassen und zu überprüfen. Achte darauf, dass nur eine Person den Meterriss für das ganze Gebäude erstellt, um doppelte Markierungen und Missverständnisse zu vermeiden. Der Meterriss wird mit einem Nivelliergerät oder einem Rotationslaser vermessen und gut sichtbar markiert. Manchmal kommen auch Tachymeter oder Theodoliten zur Anwendung. Im traditionellen Bauwerk haben Vermesser Schlauchwaagen und Wasserwaagen genutzt, aber diese Geräte gelten inzwischen als veraltet und weniger genau. Die Nutzung des Meterrisses ist für alle Gewerke verpflichtend. Dazu gehören zum Beispiel
Auch Pflasterarbeiten beziehen sich häufig auf den Meterriss. Umso wichtiger ist es, dass dieser genau, eindeutig und beständig ist. Übrigens: Bei eventuellen Auseinandersetzungen rund um Baumängel oder Gewährleistungen dient der Meterriss als Beweismittel. Du kannst auch einen professionellen Vermesser mit dieser wichtigen Aufgabe beauftragen. Dies ist zum Beispiel auf Grossbaustellen gang und gäbe.
Laut dem Baurecht hat der Auftraggeber die Pflicht, die notwendigen Höhenfestpunkte für den Bau herzustellen. Als Auftraggeber des Baus solltest du daher sicherstellen, dass es einen Bezugspunkt für die Einmessung und für den Innenausbau gibt. Normalerweise kümmert sich die Bauleitung um den Meterriss. Bauherren sollten genau überprüfen, dass dies der Fall ist. Der richtige Zeitpunkt für den Meterriss ist nach Fertigstellung des Rohbaus. Ein Vermesser oder ein anderer Experte sollte die Meterrisse im Haus anbringen, damit die Folgehandwerker wie Elektriker, Fensterbauer, Fliesenleger, Schreiner, Treppenbauer, Estrichleger und andere ihre Arbeiten so genau wie möglich ausführen können.
Idealerweise hat jeder Raum einen Meterriss, denn überall müssen Installationen wie Schalter, Armaturen und Elektrik angebracht werden. Besonders wichtig ist der Meterriss im Badezimmer und in der Küche, denn hier müssen die Installationen genau an den richtigen Stellen sitzen. Wenn hingegen dein Lichtschalter im Schlafzimmer ein wenig höher oder tiefer als geplant ist, ist das meist nicht weiter schlimm. Der Meterriss befindet sich in der Regel neben Türöffnungen und an der geplanten Treppenfläche. Er kann den ganzen Raum umlaufen, was besonders präzise ist und für die besten Ergebnisse sorgt. Sollte ein Handwerker einen Meterriss benötigen und diesen nicht vorfinden, ist er dazu angehalten, schriftlich Bedenken beim Auftraggeber anzumelden. Als Bauherr solltest du dies prüfen und gegebenenfalls die zusätzliche Vermessung weiterer Meterrisse in Auftrag geben. Achte darauf, dass die Handwerker die Meterrisse nicht eigenständig markieren, denn so kommt es schnell zu Mängeln am Bau.
Ja, auch Fertighäuser haben einen Meterriss. Jedoch kannst du diesen oft gar nicht mehr erkennen, da du die Immobilie schlüsselfertig erhältst. Die Markierungen sollten vor der Übergabe des Fertighauses entfernt oder übermalt werden. Solltest du in deinem Fertighaus Mängel entdecken, die sich auf einen fehlenden oder inkorrekten Meterriss beziehen, kannst du als Bauherr deine Bedenken anmelden. Wenn du nachweisen kannst, dass trotz deiner Anweisungen kein Meterriss vorhanden war oder dass die Gewerke nicht gut gearbeitet haben, erhältst du vom Fertighausersteller normalerweise Schadensersatz. Jedoch ist es nicht einfach, die entsprechenden Beweise zu finden. Umso wichtiger ist es, mit einem qualifizierten Vermesser oder Bauleiter zu arbeiten.
Bei einem Neubau ist der Meterriss auch für den Architekten sehr wichtig, denn er plant dann alle Räume und Installationen mit den richtigen Massen. Obwohl der Architekt beim Innenausbau nicht immer vor Ort ist, sollte er regelmässig überprüfen, dass die Montagehöhe stimmt. Ausserdem kann er die Meterrisse mit seinen Plänen vergleichen und im Blick behalten, wie der Bau vorangeht. Als Bausachverständiger ist dein Architekt eventuell auch in der Lage, mithilfe einer Schlauchwaage oder anderer Messgeräte selbst einen Meterriss vorzunehmen oder den vorhandenen Referenzwert zu überprüfen. Daher kannst du schon bei der Suche nach einem Architekten darauf achten, ob dieser Erfahrungen mit dem Thema Meterriss hat.
Für die Montage von Balkonanlagen ist der Meterriss ebenfalls sehr wichtig. Hier handelt es sich meist um eine fortlaufende Zahl, da sich der Balkon auf den höheren Geschossen befindet. Achte darauf, dass der Balkon die gleichen Meterriss-Masse hat wie die Innenräume. Auch bei der Balkonsanierung spielt die Meterriss-Zahl eine wichtige Rolle für die korrekte Arbeit. Um also Stufen oder ungewünschte Höhenunterschiede zu vermeiden, solltest du auf die korrekte Vermessung achten.
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