Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Architekten in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Dehnfuge – alles zur richtigen Berechnung und Ausführung von Dehnungsfugen

Dehnfuge – alles zur richtigen Berechnung und Ausführung von Dehnungsfugen

Neue Bodenbläge und Sockelleisten verschaffen Räumen eine wohnliche und einladende Optik. Bei der Verlegung müssen allerdings die Dehnungsfugen richtig berechnet und ausgeführt werden. Das gilt für Fliesen, Holz, Parkett, Laminat, Kork und viele andere Beläge. Arbeitsfugen gleichen Bewegungen im Untergrund aus, die zum Beispiel durch Temperaturwechsel entstehen können. Wenn sich die Materialien ausdehnen und zusammenziehen können, werden Risse und andere Schäden vermieden. Die Bewegungsfugen bestehen in der Regel aus einer elastischen Fugenmasse. Am häufigsten wird Silikon verwendet. Im Folgenden erfährst du, wie du mit einer fachgerechten Dehnungsfuge Druck- und Zugspannungen in Böden minimierst und für eine gute Querkraftübertragung sorgst.

Welche Rolle spielen Dehnungsfugen in der Architektur?

Dehnungsfugen sollen die Spannungen und Zugkräfte im Boden vermindern. Daher solltest du immer dafür sorgen, dass sie den kompletten Querschnitt des Estrichs durchziehen. So ist für eine ausreichende Beweglichkeit der Bauteile gesorgt und eine Rissbildung wird vermieden. Bei korrekter Ausführung mindern Dehnungsfugen auch die Übertragung von Schwingungen und Schall. Besonders wichtig sind sie bei Übergängen vom Boden zur Wand. Dort verhindern sie die Schallübertragung und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Trittschalldämmung. Bewegungsfugen in der passenden Grösse müssen ebenso bei der Verlegung von Steinen und Platten auf der Terrasse oder auf dem Balkon eingeplant werden. Dort sind die Baumaterialien besonders grossen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Ein wichtiger Hinweis: Kontrolliere den Zustand der Fugen regelmässig und erneuere sie bei Bedarf.

Was muss ich bei der Planung von Bewegungsfugen berücksichtigen?

In der Architektur müssen Dehnungsfugen sorgfältig geplant werden. Alle Übergänge zwischen Wänden, Böden und Räumen sollten mit einer solchen Fuge versehen sein. Das gilt auch für Stellen, an denen Bodenbeläge auf Heizkörper, Armaturen und andere Bauelemente treffen. Idealerweise sollte der Estrich bereits eine Dehnungsfuge aufweisen. Entferne also zunächst den alten Bodenbelag gründlich und vollständig. Nun hast du freien Blick auf den Verlauf der Dehnungsfuge. Wähle für die Dehnungsfuge im neuen Bodenbelag denselben Verlauf. Die Grösse und Anordnung der Fugen ist von verschiedenen technischen Faktoren abhängig. Beachte bei der Fugenplanung die folgenden Variablen:

  • Grösse der Estrichfelder
  • Art des Bodenbelags
  • Art der Bodenverlegung
  • Verlauf der Heizkreise
  • Dicke des Estrichs
  • Art des Bindemittels
  • Bodengeometrie

Wie fertige ich eine Bewegungsfuge für Architektur und Bauwesen an?

  1. Zur Vorbereitung von Dehnungsfugen legst du die vorhandenen Fugen auf dem Estrich zunächst frei. Befreie alle Fugen gründlich von Staub, Kleberresten und Schmutz. Es ist wichtig, dass das Fugenbett so sauber wie möglich ist.
  2. Um den direkten Bodenkontakt der Fuge zu vermeiden, arbeitest du Dichtungsbänder oder Dehnungsprofile aus Schaumstoff oder Kunststoff ein. Drücke die Abdichtungen in die Fuge ein. Danach klebst du sie beidseitig ab.
  3. Nun kannst du die Fugenmasse einbringen. Damit die Bewegungsfuge ihre Funktion erfüllt, müssen ihre Breite und Tiefe identisch sein. Bringe mit einer Silikonspritze die dauerelastische Fugenmasse gleichmässig ein. Ein Tipp: Das geht leichter, wenn du die Spitze der Kartusche in der Fugenbreite zuschneidest.
  4. Im Anschluss glättest du die Fugenmasse, sodass ein ebener Untergrund entsteht. Verwende dafür am besten eine Glättkelle und streiche damit gleichmässig über die Masse.

Wie gewährleiste ich eine saubere und gleichmässige Verlegung?

Wenn du die Fugenmasse geglättet hast, lässt du sie trocknen. Nach dem Aushärten entfernst du das Klebeband. Ziehe die Streifen schräg nach hinten sowie seitlich von der Dehnungsfuge weg. So bleiben nur wenige Reste haften. Im Anschluss kannst du die neue Fuge säubern. Verwende ein Tuch oder einen Schwamm sowie etwas Wasser, um Verunreinigungen und überschüssige Fugenmasse zu beseitigen. Überstehendes Material schneidest du mit einem Teppichmesser ab. So sorgst du in Architektur und Bauwesen für eine saubere und fachgerechte Verlegung von Dehnungsfugen.

Wie berechne ich die ideale Bewegungsfuge für den Untergrund?

Im Bauwesen kommt es bei der Anlegung einer Bewegungsfuge auf gründliche Planung an. Hier einige praktische Tipps:

  • Die Fugenbreite sollte rund fünf Millimeter betragen. Wo verschiedene Bodenbeläge oder Bauteile aneinander stossen, kann auch eine breitere Fugen nötig werden.
  • Entlaste den Querschnitt eines Estrichs mit so genannten Scheinfugen. Sie absorbieren zusätzlich die Spannung im Boden und beugen Rissen im Estrich vor.
  • Grenze in grossen Räumen Estrichfelder mit Dehnungsfugen ab.
  • Besonders wichtig ist die Anlegung von Dehnungsfugen im Randbereich. Dort stösst der Estrich auf die Wand als statisches Bauelement. Mit einer richtig angelegten Fuge minderst du die Schallübertragung vom Boden zur Wand.
  • Stelle sicher, dass Breite und Tiefe der Dehnungsfugen einander entsprechen. So kann die Fuge Zugspannungen gleichmässig aufnehmen und wird nicht einseitig verformt.

Wie dichte ich Dehnungsfugen richtig ab?

Wer neue Dehnungsfugen anlegt oder vorhandene Dehnungsfugen saniert, muss eine fachgerechte Abdichtung vornehmen. Das gilt vor allem in Feuchträumen oder im Aussenbereich, wo der Boden starker Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt ist. In einem nicht überdachten Aussenbereich benötigst du eine Drainage, die das vorhandene Gefälle im Boden, in Wegen, in der Terrasse oder im Balkon nutzt, um das Wasser abzuführen. Ansonsten arbeitest du Dehnungsprofile und Dichtungsbänder aus wasserfesten Materialien ein. Diese Profile schützen die Fugenmasse vor Feuchtigkeit. Im Innenbereich werden moderne Bodenbeläge entweder fest verklebt oder schwimmend verlegt. Eine schwimmende Verlegung bietet bei der Anfertigung von Dehnungsfugen und Abdichtungen Vorteile. Zudem lassen sich defekte Fugen leichter sanieren.

Wie sorge ich für fachgerechte, hochwertige und langlebige Dehnungsfugen?

Setze bei der Anfertigung von Dehnungsfugen in neuen Bodenbelägen oder bei der Sanierung alter Fugen auf die Expertise von Architekten, Fliesenlegern und Estrichlegern. Sie verfügen nicht nur über die nötige Erfahrung und das Know-how, sondern bringen auch die geeigneten Werkzeuge für die Verlegung mit. Sie berechnen die Grösse und den Verlauf der Fugen und verwenden für die Anfertigung hochwertige und langlebige Materialien. Auf diese Weise ist dafür gesorgt, dass die Fugen ihre Aufgaben voll erfüllen: Sie fangen die Zug- und Dehnungskräfte im Boden ab und stellen sicher, dass sich der Belag nicht verschiebt oder Risse entstehen. Ausserdem tragen die Bewegungsfugen zur Trittschalldämmung bei, indem sie die Schallübertragung im Boden sowie vom Boden zur Wand mindern.

Der Architektvergleich für die Schweiz. Finde die besten Architekten in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Baugrubensicherung vorschriftsmässig und sicher ausführen

Baugruben müssen vorschriftsmässig abgesichert werden, um Schäden an Menschen und Maschinen zu vermeiden. Im Tiefbau stehen dazu vielfältige Lösungen zur Verfügung. Wichtig ist zunächst die Beschaffenheit der Grube selbst. Sie muss über ausreichend grosse Böschungen und Schutzstreifen verfügen. Je nach Beschaffenheit der Böden ist eine Wand- und Felssicherung erforderlich, damit Einstürze vermieden werden können. Besonders solide muss die Absicherung beschaffen sein, wenn Untertag gearbeitet werden soll. Ferner sind die Ränder und die Baugrubensohle mit geeigneten Wänden oder Geländern abzusichern, um Abstürze zu vermeiden. Im Folgenden erfährst du mehr über die Herstellung einer fachgerechten Baugrubensicherung.

Minergie-P: Die sieben wichtigsten Fragen zur Zertifizierung von Niedrigstenergie-Bauten

Der Baustandard Minergie steht für einen besonders niedrigen Energieverbrauch, Wirtschaftlichkeit und Komfort. Ist ein Minergie-Zertifikat für eine Immobilie vorhanden, ist mit Sicherheit die entsprechende Gebäudetechnik verbaut. Voraussetzung für dieses Qualitätslabel sind ein Mindestanteil an erneuerbaren Energien und eine dichte Gebäudehülle. Dabei lassen sich die Vorgaben zu Eigenversorgung, Energieeffizienz und Bauökologie spezifisch erweitern. Minergie-P ist dabei die Variante, die vom ursprünglichen Passivhauskonzept abgeleitet wurde und die höchste Anforderungen bezüglich der Energieeffizienz an Neubauten und sanierte Gebäude stellt. In diesem Artikel bekommst du die wichtigsten Fragen zum Thema beantwortet sowie worauf du bei deinem Bauvorhaben besonders achten solltest.

Gauben – Verschönerung des Dachs mit funktionalem Nutzen

Viele Häuser verfügen über einen zusätzlichen Dachboden, der nicht nur als reiner Abstellraum genutzt werden kann, sondern mit richtiger Dämmung und einer schicken Gaube auch als ausgebauter Wohnraum. Gauben haben viele Vorteile: Sie erweitern den Nutzraum, schaffen mehr Platz und Licht und sorgen für eine bessere Belüftung durch verbaute Dachfenster. Auch für den Dachaufbau sind Gauben ein architektonischer Gewinn und sehen an einem Gebäude klassisch schön aus.

Grundbucheintrag – Register über dingliche Rechte an Grundstücken

Das Grundbuch ist eines der wichtigsten Dokumente im Schweizer Recht. Es handelt sich um das Verzeichnis aller Grundstücke und deren Besitz- und Eigentumsverhältnisse. Hierdurch wird das Grundeigentum gesichert. Als Immobilienbesitzer solltest du sichergehen, dass du korrekt im Grundbuch eingetragen bist. Schon vor dem Kauf deiner Immobilie ist es wichtig, dich darüber zu informieren, welche Grundbucheinträge vorhanden sind. Denn manchmal sind noch Altlasten vorhanden oder bestimmte Rechte und Pflichten sind eingetragen, die du als neuer Besitzer beachten musst. In diesem Beitrag erfährst du mehr über die wichtigen Inhalte des Schweizer Grundbucheintrags.

Maisonetten Wohnung: Alles Wichtige über den Wohnungstyp

Wenn du auf der Suche nach einer neuen Wohnung bist, dir aber das Erscheinungsbild eines Hauses wünschst, dann stösst du schnell auf die Angebote von Maisonetten-Wohnungen. Eine Maisonette ähnelt einem Einfamilienhaus, allerdings mit dem Unterschied, dass sich die Bewohner eine Wand mit einem anderen Haus teilen. Maisonetten werden oft als kluge Anlageimmobilien angesehen, da man bei diesen Wohnungstypen in einer Einheit wohnen kann, während man die andere vermietet. Du möchtest mehr über das Leben und Wohnen in einer Maisonette erfahren? Dann bist du hier richtig! In diesem Artikel findest du alle wichtigen Informationen rund um das Thema Maisonetten Wohnung.

Balkonbrüstungen – variabel in Form und Material, einfach in der Konstruktion

Ein Balkon verleiht jedem Haus das gewisse Etwas. Er ergänzt die Architektur der Fassade und bietet ein gemütliches Plätzchen zum Verweilen. Ein wichtiges Element jedes Balkons ist die Brüstung. Sie muss den Vorschriften entsprechen und die Sicherheit gewährleisten. Balkonbrüstungen können aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Formen und Designs angefertigt werden. Hohe Brüstungen dienen zugleich als Wind- und Sichtschutz. Wie auf Terrassen, sorgen Wind- und Sichtschutzzäune für Gemütlichkeit und überzeugen mit eleganter Optik. Sehr dekorativ und einfach in der Montage sind auch Brüstungskonstruktionen aus Stahl, Eisen, Holz und Glas. Im Folgenden erfährst du alles, was du über Balkonbrüstungen wissen musst.