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Punktfundament: Ein Ratgeber für Heimwerker

Punktfundament: Ein Ratgeber für Heimwerker

Das höchste Gebäude der Welt ruht auf Punktfundamenten. Also dürfte so ein einfaches Betonfundament auch für deine Gartenhütte oder deinen Carport ausreichen. Wenn du eine stabile Basis für ein kleineres Gebäude oder eine Terrasse anlegen möchtest, ist das Punktfundament wesentlich kostengünstiger als eine Fundamentplatte oder ein Streifenfundament. Hinzu kommt, dass der Arbeitsaufwand bei dieser Fundamentvariante geringer ist als bei den anderen beiden Versionen. Hier erfährst du alles, was du zum Anlegen eines Punktfundaments wissen solltest.

Wie erkläre ich die Funktion eines Punktfundaments am Beispiel von Möbeln?

Die Funktion eines Punktfundaments lässt sich gut am Beispiel von Möbeln erklären. Alte Bauernschränke stehen beispielsweise auf vier oder manchmal auch auf sechs Füssen. Das gesamte Gewicht des Schranks ist also auf die Punkte verteilt, an denen der Schrank Bodenkontakt hat. Darüber liegt üblicherweise ein massiver Holzrahmen mit einer Bodenplatte. Befestigungen für Schrankwände und -türen sind in dem tragenden Holzrahmen verankert. Das „Dach“ wird zumeist einfach auf die Schrankwände aufgesetzt. Auch bei anderen Möbeln wie Tischen oder Stühlen wird die Last punktförmig zum Boden abgeleitet. Bei einem Punktfundament ist es nicht anders – nur, dass die „Beine“ in Löchern im Untergrund stehen.

Was ist ein Punktfundament?

Das Fundament eines Gebäudes leitet dessen Gewicht in den Boden ab. Ein Punktfundament besteht aus mehreren Punkten, an denen ein Gebäude oder eine Mauer im Boden verankert ist. Unter jede Ecke des Gebäudes und unter jeden Stützbalken wird eine tief in den Boden reichende Säule betoniert. Diese Säulen sind über das gesamte Gebäude verteilt und leiten dessen Gewicht senkrecht in den Untergrund ab. In manchen Anleitungen wird das Punktfundament auch „Einzelfundament“ genannt.

Was ist der Unterschied zwischen einem Punktfundament und einem Streifenfundament?

Ein Streifenfundament eignet sich dazu, eine gemauerte oder gegossene Wand zu tragen. Bei einem Gebäude mit Punktfundamenten übertragen Holz- oder Metallpfosten das Gewicht in den Boden. Es hat keine tragenden Mauern. Im Gegensatz zum Streifenfundament muss das Punktfundament so gut wie keine Scherkräfte aushalten. Es muss lediglich den Druckkräften durch das Gewicht des Gebäudes widerstehen können. Allerdings eignet sich diese einfache und kostengünstige Fundamentvariante nur für ebene Grundstücke mit keiner oder geringer Neigung.

Wann müssen Punktfundamente verschalt werden?

Bei sandigen Böden ist der Einsatz von Verschalungen immer empfehlenswert, weil ansonsten beim Betonieren Erde in die Löcher rutschen kann. Ansonsten brauchen Punktfundamente nur eine Verschalung, wenn sie über den Boden herausragen sollen. Es ist wichtig, dass diese Verschalung an allen Punkten gleich hoch verläuft – sonst wird dein Bauwerk schief und krumm. Hier eine kleine Anleitung zum Bau einer Verschalung für Punktfundamente, die über den Boden herausragen sollen:

  1. Verbinde alle Löcher mit einem doppelten Rahmen aus gleich hohen Brettern.
  2. Trenne den Rahmen über den einzelnen Löchern mit passend zugeschnittenen Holzbrettchen ab.
  3. Richte den gesamten Rahmen sorgfältig mit der Wasserwaage aus. Arbeite dabei sehr exakt: Wenn der Rahmen nicht genau waagerecht ist, werden deine Betonsäulen ungleich hoch und ihre Oberflächen werden schief.
  4. Anschliessend brauchst du nur noch die einzelnen Löcher zu betonieren und die Oberfläche des Betons bündig mit dem Rahmen glattzustreichen.

Welche Inhalte muss der Beton für ein Punktfundament haben?

Um den Beton für dein Punktfundament selbst zu mischen, benötigst du folgende Inhalte:

  • Kies in der Körnung von 0/16
  • Zement
  • Wasser

Bei kleinen Gebäuden wie Gartenhäusern oder Carports ist eine Bewehrung unnötig. Für Beton mit Bewehrung verwendest du Kies in der Körnung von 0/8, damit keine Hohlräume zwischen den Bewehrungsstangen auftreten. Über die jeweiligen Mengenverhältnisse der Inhalte informierst du dich beim Fachhändler. Für kleinere Gebäude kannst du auch fertigen Estrichbeton kaufen, der nur noch mit Wasser gemischt werden muss. Auf der Rückseite der Packungen findest du eine Darstellung der Mengenverhältnisse von Wasser und Trockenbeton.

Was muss ich bei einem Punktfundament für ein Gartenhaus beachten?

Bei einem Gartenhaus liegen die tragenden Holzbohlen über den einzelnen Punktfundamenten. Wenn du dein Gartenhaus komplett selbst konzipierst, macht es Sinn, die entsprechenden Balken auf dem Boden auszulegen. Mit ihrer Hilfe markierst du die Eckpunkte, an denen in jedem Fall ein Loch gegraben werden muss. Dann spannst du eine Schnur um alle Eckpunkte. Unter Verwendung der Schnur markierst du weitere Stellen für einzelne Punktfundamente. Dabei markierst du die Stellen, an denen senkrechte Stützpfosten verlaufen sollen: zum Beispiel für die Tür oder entlang der Längsseite. Unter jeden geplanten Stützpfosten gehört ein Fundament, um sein Gewicht in die Erde abzuleiten. Falls du für dein Gartenhaus einen fertigen Bausatz gekauft hast, findest du in der Anleitung zum Aufbau zumeist auch einen Fundamentplan mit exakten Abmessungen. Hier noch Tipps zum Holzrahmen, der über die einzelnen Punktfundamente verlaufen soll: Holz zersetzt sich in Beton ebenso wie bei direktem Bodenkontakt. Deshalb solltest du deine Balken auf H-Pfostenanker oder auf Stützenschuhe setzen. So kann das nasse Holz nach einem Regen besser abtrocknen und fault nicht so leicht.

Wo finde ich eine Anleitung zum Bauen von Punktfundamenten?

Falls dir unser Ratgeber nicht ausführlich genug ist, kannst du auch im Internet nach einer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Bau eines Punktfundaments suchen. Aber wenn du dir unseren Trick mit der Verschalung gemerkt hast, ist das Übrige keine Hexerei mehr. Achte einfach darauf, sorgfältig zu arbeiten. Dann werden deine Punktfundamente richtig professionell.

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